Das Ortswappen von Kiedrich
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| Gemeinde-Wappen 1979 Neugenehmigung | Wappen in der Kirche 1510: Laiengestühl | Wappen an Außenkanzel 1440: Michaelskapelle | 
| HALLELUJA ET VINUM KIDERACI 
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| Zu Beginn seiner Arbeit über „Die Ortssiegel und Ortswappen des 
Rheingaus'' stellt Otto Renkhoff die rechtliche Eigenart des Rheingaus, 
des „Bauernlandes mit Bürgerrechten" (W. H. Riehl) heraus mit seiner 
ungewöhnlichen Selbstverwaltung, „wie sie im westlichen Deutschland kaum
 noch anzutreffen ist". Sein Fazit lautet: „Ein anschauliches Bild 
dieser ihrer eigenständigen Entwicklung geben die Gemeinden des 
Rheingaus in ihren Siegeln und Wappen, die ja stets das 
Selbst-bewusstsein ihrer Träger in augenfälliger Weise zum Ausdruck 
bringen. Es wird sich wohl kaum eine zweite Landschaft in Deutschland 
finden, die eine solche bunte Fülle von dörflichen Siegeln und so alte 
Wappen von Landgemeinden aufzuweisen hat." Mit 9 bzw. 10 verschiedenen Siegelausführungen seit dem 14. /15. Jahrhundert liegt Kiedrich in der Spitzengruppe der Rheingau-Gemeinden. Die Wappendarstellungen, vor allem an Gebäuden und Grenzsteinen, sind ungleich zahlreicher. Siegel und Wappen sind bei weitem nicht immer identisch; das gilt auch für mehrere Rheingauorte. In Kiedrich ist aber stets das Wappen auch Inhalt des Siegels gewesen. Lediglich die Pfarrei führte, zumindest ab dem 18. Jahrhundert, ein eigenes Siegel, das den Kirchenpatron St. Valentin mit Bischofsstab und segnender Hand, zu Füßen einen „fallenden Kranken" (Epileptiker), darstellt. Dessen Umschrift lautet: SIGILL(UM) PA-ROCHI IN KIEDERICH (Siegel des Pfarrers in Kiedrich). Doch auch schon 1417 und 1427 siegelte der Pfarrer. | 

 
             
             
             
             
             
             
             
             
             
             
             
             
             
             
             
            